Koło Gospodyń Wiejskich, oder der “Kreis der Landfrauen”, war eine traditionelle Frauenorganisation, die in ländlichen polnischen Gemeinschaften blühte, besonders während des 20. Jahrhunderts. Diese Kreise waren Basisorganisationen, die von und für Dorffrauen geschaffen wurden, um gemeinsame Interessen zu fördern, Haushaltspraktiken zu verbessern, kulinarische Traditionen zu bewahren und soziale Unterstützung und Gemeinschaft zu bieten. Die Koła Gospodyń Wiejskich dienten als wichtige Institutionen, in denen ländliche Frauen Stimme, Handlungsfähigkeit und Gemeinschaftsführung erlangten und traditionelle Geschlechterrollen herausforderten, während sie in traditionellen häuslichen Bereichen verwurzelt blieben.
Mitglieder der Koła Gospodyń Wiejskich organisierten Kooperationsprojekte, Bildungsprogramme und kulturelle Aktivitäten. Diese Kreise konzentrierten sich auf Haushaltsführung, Lebensmittelkonservierung, traditionelles Kochen, Handwerk und landwirtschaftliches Wissen. Sie organisierten Gemeinschaftsveranstaltungen, Feiern und Versammlungen, die die sozialen Bindungen des Dorfes stärkten. Die Organisationen dienten auch als Räume, in denen Frauen organisatorische Fähigkeiten entwickeln, neue Techniken lernen und kollektiv Gemeinschaftsherausforderungen angehen konnten. Viele Kreise pflegten Volkstraditionen, einschließlich traditioneller Musik, Tanz und Handwerk.
Für polnisch-amerikanische Gemeinschaften repräsentieren die Koła Gospodyń Wiejskich ein wichtiges Kapitel in der Geschichte polnischer Frauen und der Gemeinschaftsorganisation. Viele polnisch-amerikanische Frauen stammen von Dörfern ab, in denen diese Kreise aktiv waren, und bewahren Erinnerungen an die Teilnahme ihrer Mütter oder Großmütter. In der Bay Area beziehen sich polnische Kulturorganisationen manchmal auf Elemente der Koła Gospodyń Wiejskich Traditionen während Erbfeiern oder erschaffen sie neu. Das Verständnis dieser Organisation hilft, die historische Rolle polnischer Landfrauen bei der Bewahrung von Kultur, der Aufrechterhaltung von Gemeinschaftsbindungen und der Organisation kollektiven Handelns anzuerkennen.